Nach über 55 Jahren Dienst als Mesner für unsere Pfarrei ging im Jahr 2020 Michael Sailer in den Ruhestand.
Angefangen hat er seinen Dienst in einer Zeit, als die Glocken noch von Hand geläutet wurden. Seither ist er fünf Uffinger Pfarrern zur Seite gestanden. Neben der Kirche St. Agatha wohnend, war unser schönes Gotteshaus seine zweite Heimat, um das er sich hingebungsvoll kümmerte. Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet und wünschen ihm die ewige Ruhe in Gottes Herrlichkeit.
Nachfolgend die Grabrede des Kirchenpflegers:
„Liebe Familie Sailer,
liebe Trauergemeinde!
Mit großer Dankbarkeit verabschiedet sich die Pfarrgemeinde St. Agatha Uffing von ihrem langjährigen Mesner Michael Sailer. Über 55 Jahre war der Michael als Mesner äußerst gewissenhaft und voller Einsatzbereitschaft für uns alle im Dienst. Mit viel Engagement und großem Interesse an historischen Zusammenhängen versah er diese Tätigkeit. Er wollte den Gläubigen eine Kirche zeigen, welche die liturgische Tradition weiterführt und so den äußeren Rahmen für die Geheimnisse unseres Glaubens bildet. Dies ist ihm auch immer gut gelungen.
Dabei war er durchaus auch kritisch. Jede Neuerung oder Veränderung musste seiner Prüfung standhalten und eben zu dieser Vorstellung passen. Dies tat er vor allem aus der Erfahrung, dass durch viele gutgemeinte Veränderungen der letzten Jahrzehnte meist nicht mehr Gläubige angezogen wurden, sondern oft enttäusche oder nicht mehr verstandene hervorbrachte.
Große Freude bereitete ihm auch der Kirchenschmuck zur Advents- und Weihnachtszeit und so war es für ihn wichtig, dass unsere Pfarrkirche auch eine Weihnachtskrippe hat. Über viele Jahre hinweg baute er eine Figuren- und Krippenlandschaft von ganz besonderem Wert auf, die viele Kinder und Erwachsene die alpenländische Sicht auf Weihnachten zeigte und die Herzen erfreute.
Für meine Generation gab es bis vor kurzem eigentlich niemand anderen als Mesner, als den Sailer Michael. Er war nie im Urlaub und so gut wie nie krank. Nur einmal habe ich erlebt, dass ihm der Dienst a bisserl zu viel wurde: Als während des Urlaubs unseres Pfarrers ein Priester in Uffing Urlaub machte und jeden Tag eine Hl. Messe gelesen hat. Da hat er gemeint: „Früher wars für einen halt auch mal ruhiger, wenn der Pfarrer im Urlaub war, aber des is zvui!“
Wenn man ein vergleichendes Symbol für Michael Sailer haben will, dann kann man ihn gut mit dem „ewigen Licht“ in unserer Pfarrkirche vergleichen. Er war auch immer da!
Wie groß diese Lebensleistung zu bewerten ist, merkten wir erst, als er wegen seiner gesundheitlichen Einschränkungen diesen Dienst nicht mehr so umfänglich machen konnte. Wir Nachfolger versehen unseren Dienst nun ganz in seinem Sinn und wollen seine Ideen und Traditionen weiterhin in unserer Kirche verwirklichen.
Lieber Michael, so lange in unserer Kirche das „ewige Licht“ brennt, wird dein Vermächtnis auch in unserer Pfarrkirche lebendig bleiben.
Vergelts Gott für Alles! Lebe bei Gott.“
Georg Pantele, Kirchenpfleger
(veröffentlicht in Hoagart 09 | Oktober 2023, siehe unten, Seite 29)
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