Ich heiße Magdalena, bin 9 Jahre alt und wohne seit vier Jahren in Uffing. Dank Oma und Opa haben wir hier unser eigenes Haus mit Garten. Unser Garten ist mir besonders wichtig, weil er für mich Freiheit bedeutet. Dort kann ich vieles machen, was ich drinnen nicht machen kann oder darf und es wird mir dort auch nie langweilig.
Im Garten mache ich viele Experimente mit Cremes und Seifen, spiele, säe, ernte, backe oder beobachte gerne die Tiere, wie Schmetterlinge, Eidechsen, Käfer, Vögel, Raupen, Tigerschnegel, Spinnen und gerne auch unsere Katzenkinder. Ich pflücke auch sehr gerne Blumensträuße für alle Menschen, die ich gerne habe. Und ich fotografiere auch sehr gerne die Blumen und Tiere.
Die Liebe zur Natur habe ich in einem integrativen Naturkindergarten kennengelernt. Meine Mutter würde sage, dass ich es in keinem anderen Kindergarten ausgehalten hätte. Auf jeden Fall war es der richtige Kindergarten für mich.
Wir waren fast die ganze Zeit draußen in den Wäldern unterwegs. Dort durften wir mit den Erzieherinnen, die sich dafür sehr viel Zeit genommen haben, anpflanzen, ernten und sämtliche Rezepte ausprobieren für Tees, Suppen, Cremes, Tinkturen gegen Mücken und auch Hustensaft haben wir hergestellt. Das Beste an diesem Kindergarten war, dass wir uns so dreckig machen durften, wie wir wollten und ich habe auch jede Schlammpfütze mitgenommen.
Ich war sehr traurig, als diese Zeit endete, als wir nach Uffing zogen und ich einen anderen Kindergarten besuchte. Der Trost war, dass ich jetzt meinen eigenen Garten mit Matschküche hatte.
Meine Oma hat mit mir ein kleines Beet hinter dem Haus angelegt, wo der größte Schnittlauch wächst, den ich je gesehen habe. Er ist über 60 cm lang und mein ganzer Stolz. Und natürlich haben wir auch den großen Garten vor dem Haus, in dem ich alleine nix anbauen darf. Jedoch mache ich dies immer heimlich. Wenn wieder etwas wächst, was meine Mutter nicht gepflanzt hat, fragt sie mich inzwischen nur noch „und was hast du hier schon wieder angebaut?“. So habe ich auch dieses Jahr den Garten um ein paar Kürbisse, Bohnen, Radieschen, Radis, Karotten und um ein paar Blumen bereichert.
Was ich aber das Allerbeste an unseren Garten finde, ist, dass viele unseren Garten genauso schön finden wie ich. Dies bekomme ich oft mit, wenn ich unter den Büschen hocke und den Leuten zuhöre, die an unserem Haus vorbeigehen. Besonders witzig finde ich es, wenn ich dann aufstehe und die Leute mich ganz überrascht ansehen, oder wenn sie ein Foto machen und ich im Bild auftauche. Auf jeden Fall sind es lustige Momente und es wurde auch so manch nettes Gespräch daraus.
Ich liebe unseren Garten und besonders schön finde ich die wilden Ecken, in denen sich die Tiere besonders wohl fühlen. Ich würde mich sehr freuen, wenn auch Ihr Eure Gärten offen, wild und blühend gestalten würdet, da dies der Lebensraum von sehr vielen Tieren ist und somit könnte jeder was für den Artenschutz der Insekten beitragen.
Eure Magdalena „so ist die Welt, wie sie mir gefällt“
Fotos und Texte © Magdalena Wintermeier
(veröffentlicht in Hoagart 05 | Oktober 2022, siehe unten, Seite 58)
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