Die Kastration von Katzen ist ein Thema, über das oft diskutiert wird. Geschätzte 3 Millionen streunende Katzen gibt es in Deutschland.
Für diese Tiere, die sich unter freiem Himmel zu jeder Jahreszeit durchschlagen müssen, ist die unkontrollierte Vermehrung dramatisch. Jungtiere verenden oft an Krankheiten, Verletzungen oder Ungezieferbefall.
Juristisch gesehen ist für diese Katzen niemand zuständig. Deshalb hat der Tierschutzverein keine Verpflichtung, etwas für sie zu tun. „Wir handeln trotzdem, weil uns das Elend dieser Tiere erbarmt“, erklärt Tessy Lödermann, 1. Vorsitzende des Tierschutzvereins des Landkreises Garmisch-Partenkirchen e.V. Dies ist für den Tierschutzverein mit einem enormen Aufwand und erheblichen Kosten verbunden.
Das Einfangen dieser herrenlosen, meist verwilderten Katzen gelingt nur mit Fallen. Durch regelmäßige Futterzeiten ist es möglich, die Tiere zur Kastration einzufangen. Nur so kann der Kreislauf des Elends unterbrochen werden.
Der Tierschutzverein übernimmt die Kosten der Kastration freilebender Streuner. Die Katzen werden am nächsten Tag an ihren ursprünglichen Plätzen wieder freigelassen. Liebe Menschen und Tierfreunde werden dann gebeten, sie dort weiter zu füttern. Neben der Vermeidung einer unkontrollierten Vermehrung der Streuner gibt es auch viele weitere Vorteile für die Katzen wie weniger aggressives Verhalten der Kater (deutlich weniger Verletzungen), kein Markieren von Hauswänden mehr oder weniger Stress für Kätzinnen in der Paarungszeit oder bei der Aufzucht ihrer Jungen.
Es ist erschütternd, in welch unglaublich schlechtem Zustand gerade Jungtiere durch eine unkontrollierte Vermehrung sind. Dazu kommen Missbildungen aufgrund von Inzucht, Blindheit durch Katzenschnupfen, Seuchen und massiver Parasitenbefall. Junge Kätzinnen sterben oft qualvoll bei der ersten Geburt ihrer Jungen.
Dass mangelndes Wissen über eine Kastration von Katzen und schlimmstenfalls Gleichgültigkeit der Bevölkerung gravierende Folgen haben können, darüber sind Tierschützer immer wieder erschüttert. Oft hört man auch gedankenlose und unsinnige Bemerkungen wie „Füttert sie nicht, dann bleiben sie schon weg!“ oder „Die Natur hilft sich selbst.“ Ein Zerstreuen der Katzen ist die Folge. Sie vermehren sich weiter und statt einer kontrollierten Katzenkolonie setzt sich das Elend an einer anderen Stelle fort.
So ginge sie weiter, die unendliche Geschichte über das Leid der herrenlosen Katzen.
Deshalb folgen Sie bitte unserem Aufruf zur Kastration. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Katzenelends, denn Tierschutz fängt im Herzen an.
Margot Krause
Eine unkastrierte Katze kann im Normalfall zweimal im Jahr vier bis sechs Katzenwelpen bekommen. Rein rechnerisch können eine einzige Katze und ihre Nachkommen somit in nur sieben Jahren 370.000 weitere Katzen in die Welt setzen.
PETA Deutschland e.V.
(veröffentlicht in Hoagart 08 | Juli 2023, siehe unten, Seite 53)
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