Bach- und Malermuschel – hochgradig bedroht
Fast sämtliche heimischen Großmuscheln sind bei uns vom Aussterben bedroht. Im Bild oben sehen Sie drei Süßwasserarten aus meiner Sammlung, Links die Bachmuschel, rechts die Malermuschel und in der Mitte die Aufgeblasene Flußmuschel (Unio tumidus) im Größenvergleich. Letztere fand ich noch in den 1960er-Jahren in der Ammer. Diese Tieflandart ist aber inzwischen bei uns ausgestorben. Die beiden anderen kommen in wenigen Gewässern noch als verschwindend kleine Restpopulationen vor.Fast sämtliche heimischen Großmuscheln sind bei uns vom Aussterben bedroht. Im Bild oben sehen Sie drei Süßwasserarten aus meiner Sammlung, Links die Bachmuschel, rechts die Malermuschel und in der Mitte die Aufgeblasene Flußmuschel (Unio tumidus) im Größenvergleich. Letztere fand ich noch in den 1960er-Jahren in der Ammer. Diese Tieflandart ist aber inzwischen bei uns ausgestorben. Die beiden anderen kommen in wenigen Gewässern noch als verschwindend kleine Restpopulationen vor.
Die Malermuschel (Unio pictorum)
Diese Art gab es in früheren Zeiten im Staffelsee und der Ach in unglaublichen Massen. In den 1970er-Jahren starben tausende durch das damals überdüngte Wasser und die leeren Schalen säumten zu hauf die Ufer. Den Rest gab dieser Art dann noch die Konkurrenz durch die eingeschleppte Wandermuschel. Nach Auflassung des Wehres an der Ach vor Uffing sinkt der Wasserpegel in trockenen Sommern derart, dass seitdem Rabenkrähen diese Muscheln als leichte Beute herausfischen können. Die Seestraße dient den Vögeln dazu sie darauf zerschellen zu lassen, um an das Fleisch zu gelangen (siehe Foto unten). Bemerkenswert ist auch das rosa getönte Perlmutt der Malermuscheln aus der Ach. 2017 ergaben Untersuchungen des Limnologischen Instituts der LMU, Außenstelle Iffeldorf, dass sich die Malermuschel wenigstens im Staffelsee ganz minimal wieder vermehrt.
Die Bachmuschel (Unio crassus)
Diese Art unserer heimischen Moluskenfauna wird wohl demnächst verschwinden. Bis auf ein letztes Vorkommen in der Ach sind alle anderen erloschen. In erster Linie durch Wasserverschmutzung und Verschlammung des Gewässergrundes. Da die nur 0,2mm großen Muschellarven dieser Art zur Weiterentwicklung Wirtsfische wie Elritze oder Bachforelle benötigen, um sich einige Zeit in den Kiemen festzusetzen und diese Fische auch immer seltener werden, ist ein Fortbestand der Muschel äußerst fraglich. Da sich die Muscheln im Kiesbett eingraben, ersticken sie als Klarwasserart bei zu starker Schlammablagerung oder sie werden bei immer massiverem Badebetrieb schwer geschädigt.
Richard Brummer, Text und Fotos
(veröffentlicht in Hoagart 01 | Oktober 2021, siehe unten, Seite 62 bis 63)
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