Bei der Hausnamenfolge, beginnend mit der Ausgabe 19 des Bürgerblatts, kommen wir zu „Beim Balsweber“, Mühlstraße 2, bis 1859 Haus Nr. 74, bis 1970 Haus Nr. 76. Der ursprüngliche Hausname war „Beim Balsn“, um 1740 „Beim Balswastl“. Um 1790 übernahm der Weber Thomas Eberl den Besitz, von da an war es der „Balsweber“.
Das bereits im 16. Jahrhundert bestehende Anwesen war eine Sölde,1/16 Hof, und als Freistift dem Kloster Benediktbeuren zugehörig. Das Freistift war eine Lehensform aus dem Mittelalter, die jährlich vom Grundherrn gekündigt werden konnte.
Bis Ende des 18. Jahrhunderts waren sechs Generationen in männlicher und weiblicher Erbfolge mit Namen Schütz, Grabmayr, Zissl und Rieger auf dem Hof, die Familie Eberl drei Generationen. Am 12. April 1868 brannte der Balsweber mit vier weiteren Nachbarhäusern komplett ab und wurde am selben Platz wieder aufgebaut. Bis zum Brand hatte der Balsweber mit dem Balsschuster ein gemeinsames Dach. Dieser baute sein neues Haus westlich um eine Hauslänge zurückgesetzt. Da die dritte Generation Eberl keine Kinder hatte, wurde das Anwesen 1891 von den erbenden Verwandten in Wolfratshausen an einen Güterhändler verkauft. Von diesem erwarb es Josef Seelos vom „Heimschaffler“ Haus Nr. 61 (heute Achleitenweg 7), verkaufte aber bereits 1905 an Ludwig und Katharina Bußjäger vom Kellerfranz (heute Antlashalden).
Heute sind in vierter Generation nach Georg und Rosa Bußjäger, Sigrid und Hans Biehler, Sigrid und Wilhelm Kirschbaum Eigentümer des Anwesens, die 1980 - 1982 das Haus an-, aus- und umbauten.
Franz Huber
(veröffentlicht in Hoagart 02 | Januar 2022, siehe unten, Seite 31)
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