Nach 86 Jahren erfüllten Lebens verstarb am 7. August 2024 Jürgen Mayr, der sich mit hohem Einsatz in Kirche und Vereinen ehrenamtlich einbrachte. Unser aller Mitgefühl gehört seiner Frau Rita, den Kindern Annette und Christoph sowie den Enkelkindern Julia, Dominik und Skyler.
Es folgen Auszüge aus verschiedenen Grabreden vom 10. August 2024.
Georg Pantele (Kirchenverwaltung):
„Mit tiefem Schmerz, aber voll großer Dankbarkeit verabschiedet sich die Pfarrgemeinde St. Agatha Uffing heute von Herrn Jürgen Mayr. Wie kein Anderer hat Jürgen unsere Pfarrei geprägt. Von 1978 bis 2002 war er, nur mit einer kurzen Unterbrechung, Pfarrgemeinderatsvorsitzender. Zusammen mit Pfarrer Josef Summer war er maßgebend daran beteiligt, dass der Aufbruch der Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil in Uffing sichtbar und erlebbar wurde. Jürgen Mayr konnte mit viel Standvermögen neue Konzepte umsetzen:
Errichtung und Ausstattung des Pfarrheims; jährliches Pfarrfest mit Tombola, zunächst noch auf dem Schulgelände; caritative Aufgaben wie Pfarrnachmittage, Besuch von Jubilaren und Zugezogenen, Caritassammlung vor Ort; Pfarreireisen zu interessanten Orten in ganz Europa und dem Nahen Osten; Laien im liturgischen Dienst, wie Ausbildung zu Lektoren und Wort-Gottes-Feier-Beauftragten und Erstellung eines Einsatzplanes; Weiterentwicklung der Ökumene mit den evangelisch-lutherischen Christen in Uffing, wie ökumenischen Bibelkreis, ökumenische Gottesdienste; Laienfortbildung in der katholischen Kirche, wie das Kreisbildungswerk in Uffing.
Seine freundliche, verbindende und verbindliche Art war der Schlüssel zu diesem Erfolg. Ganz nach dem Motto: Alle sagten, dass es nicht geht, aber Jürgen wusste das vielleicht nicht und hat es einfach gemacht. Auch nach seiner aktiven Zeit im Pfarrgemeinderat war Jürgen im Pfarrleben immer aktiv. Er unterstützte, wo er nur konnte. Bei allen Auf- und Abbauarbeiten, beim Caritas-Sammeln, im Lektoren- und Kommunionhelferdienst, bei Geburtstags- oder Krankenbesuchen und eben die beliebten Pfarreireisen. Er war einfach immer da, wo man ihn brauchte. Für sein unermüdliches Wirken sind wir ihm zu großem Dank verpflichtet. Wenn es jemand verdient hat, nun bei Gott zu sein, dann ist es sicherlich Jürgen. Jürgen hatte eine große Vorliebe für gutes Eis. Sein Spürsinn dafür war allen bekannt. Sollte also bei uns in nächster Zeit das Eis im Kühlregal oder den Eisdielen knapp werden, dann wissen wir, dass Jürgen im Himmel angekommen ist, denn jetzt braucht man das Eis dort oben.“
Hubert Schwingshandl (Kirchenchor):
„Landschaftsgärtner oder Städteplaner sprechen öfter über ‚Landschaftsprägende Bäume‘ bzw. ‚Ortsbildprägende Gebäude‘. Sie beschreiben damit die für eine Landschaft bzw. einen Ort sehr charakteristischen Objekte. Nun – ich habe Jürgen als ‚Gemeinschaftsprägende Persönlichkeit‘ empfunden. Er war die prägende Persönlichkeit für unsere Chorgemeinschaft und viele andere Gruppen, in die er sich eingebracht hat. Jürgen hat zusammen mit Rita schon in den 1980er Jahren beim Kirchenchor mitgewirkt und war somit etwa 40 Jahre in dieser Gemeinschaft aktiv. In gleicher Weise wie in der Öffentlichkeit hat er sich auch in seine Familie eingebracht. Das Ergebnis dieser Hingabe für seine Nächsten war eine langjährige innige Beziehung zu seiner Frau Rita, wofür die beiden uns alle auch an den Jubelfesten zur Goldenen und Diamantenen Hochzeit teilhaben ließen. Weiterhin genoss Jürgen eine hohe Wertschätzung seiner Kinder und Enkelkinder und schließlich bekam er 86 erfüllte und glückliche Lebensjahre dafür geschenkt. Über das Lebensalter von Jürgen wurde nur jeweils am 30. Januar, seinem Geburtstag, gesprochen. Sonst war er einfach der Jürgen, der Reisen für den Chor und die Pfarrgemeinde hervorragend organisiert hat, auch mit 85 Jahren noch an unseren mehrtägigen Radtouren teilnahm – auch für dieses Jahr hatte er sich noch angemeldet –, nach den Chorproben gerne mit uns den Abend bei einem Spätschoppen ausklingen ließ und sich mit uns allen – meist viel Jüngeren – auf Augenhöhe eingelassen hat. Jürgen hat uns Nächstenliebe ganz einfach vorgelebt, aber darüber nicht gesprochen. Solange es für ihn machbar war, nahm er an den Aktivitäten unserer Chorgemeinschaft teil – zuletzt Anfang Juli zum Ausstand seines Basskollegen Thomas Padberg.
Lieber Jürgen, vielen Dank, dass Du unser aller Leben so bereichert hast. Wir wünschen Dir nun, dass Deine Reise in die Ewigkeit genauso gut organisiert ist, wie Deine Reisen es immer waren – mit einem kompetenten Reiseleiter.“
Monika Fecht (Sportverein):
„Der Sportverein Uffing trauert um sein langjähriges Mitglied Jürgen Mayr. 1978, vor 46 Jahren, trat er dem Verein bei. Denn Uffing hatte nun eine Schulturnhalle und es wurde Handball angeboten. Jürgen als Handballer übernahm das Training für die Kinder. Leider hatte diese Abteilung keine Zukunft in unserem Verein.
Doch nun kam Tennis, dies wurde zu seinem Sport, der Ball war ja nur etwas kleiner. Im Einzel und Doppel war er ein beliebter Partner.
In der Abteilungsleitung Tennis hat er als Kassier und EDVler viele Jahre sehr engagiert mitgeholfen, die Finanzen und Mitglieder zu verwalten.
Auch war er ein regelmäßiger Teilnehmer in den Sportstunden: bei der ER-und-SIE-Gymnastik in der Schulturnhalle, dann bei der Funktionsgymnastik in der neuen Halle.
Ich persönlich schätzte seine Hilfsbereitschaft. Wenn er gebraucht wurde, sagte er einfach: ‚Ja, mach ich.‘
‚Wenn ihr mich sucht, sucht in euren Herzen. Habe ich da eine Bleibe gefunden, lebe ich in euch weiter‘ (Antoine de Saint-Exupéry, Anm. d. Red.).“
Franz Huber
(veröffentlicht in Hoagart 13 | Oktober 2024, siehe unten, Seite 29)
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